Geschichte

Geschichte der Benthullener Kirche


1933 bis 1949 - Entstehung von Benthullen und Harbern II
Von 1933 an begann die Besiedelung von Benthullen, wo es seit 1862 schon ein paar Kolonate gab. Etwas später dann wurde auch in Harbern II gesiedelt. Alle Siedler, die in diesen beiden Dörfern in der Zeit von 1933 bis 1949 angefangen haben, hatten den gleichen Start: Man war weit weg von der alten Heimat und hatte nichts als ein Stück Ödland (das Kolonat) und einen Haufen Arbeit.

Der Ehrgeiz, sich eine Heimat zu schaffen, und die Tatsache, dass alle am gleichen Strang zogen, lies eine einzigartige Gemeinschaft entstehen, die man noch heute im Dorf- und Vereinsleben von Benthullen und Harbern II wiederfindet. Dieser Zusammenhalt der Siedler hat vor 40 Jahren auch den Bau der Kirche ermöglicht.

Aber nun zur Geschichte der Entstehung der Benthullener Kirche..
nach oben

1948/49 - Entstehung des Benthullener Friedhofs
Auf der Fläche, die das Siedlungsamt für die Anlage des Friedhofes kostenlos zur Verfügung stellte, erbrachten die Siedler aus Benthullen und Harbern II über eine Wochen lang freiwillig Eigenleistungen. Es wurden Bäume gerodet, Wege angelegt und die ersten Grabstätten hergerichtet. Aus dieser Zeit hat der Friedhof auch seinen Beinamen "Klötterbusch".

Bei den Arbeiten kamen schon die ersten Gedanken auf, hier doch auch eine Kapelle zu errichten, um die Verstorbenen nicht erst nach Wardenburg zu transportieren, wenn sie doch anschließend in Benthullen beerdigt werden sollten.

Die für Benthullen und Harbern II zuständige Kirche war in Wardenburg, wo Pastor Thorade für die gesamte Gemeinde tätig war. Zu Taufen, Konfirmationen, Trauungen, Beerdigungen und auch zum normalen Gottesdienst mußte man zu Fuß oder mit dem Fahrrad nach Wardenburg.
nach oben

22.07.1949 - Erste öffentliche Erörterung im Kirchenrat
Der Gemeindekirchenrat erkennt die Notwendigkeit einer Kirche für den Bezirk Benthullen und Harbern II. Er wird aber noch 12 Sitzungen lang das Thema diskutieren bis dann in der Sitzung am 28.04.1953 dann der Beschluß zum Bau der Kirche gefasst wurde.
nach oben

1951 - Gründung des Kapellenbau-Vereins Benthullen - Harbern
Während der Kirchenrat diskutierte, machte man sich vor Ort seine eigenen Gedanken, und so wurde auf einer Landvolkversammlung im Gasthof Lüken am Dortmunder Weg ein Kapellenbau-Verein gegründet.

Es wurde einstimmig beschlossen, dass alle Siedler in den Jahren 1952 und 1953 einen Betrag von 2,- DM pro Monat spenden sollten. Bei den Landwirten wurde dieses Geld durch die Molkerei eingesammelt. Es wurde also vom Milchgeld einbehalten.

Vorsitzender des Kapellenbau-Vereins wurde der Bauer Heinrich Schütte aus Benthullen, der sich gemeinsam mit Kirchenratsmitglied Bauer Heinrich Wulf aus Benthullen unermüdlich für den Bau der Kirche einsetzte.

In der Kirchengemeinde Wardenburg hatte sich auch einiges verändert, es gab mittlerweile zwei Pastoren. Den geschäftsführenden Herrn Pastor Rogge und für den Bezirk Benthullen und Harbern Herrn Pastor Warntjen.
nach oben

Aug. 1953 - Besichtigung der gerade gerichteten Kirche Bookholzberg
Nachdem der Kirchenrat den Bau der Kirche beschlossen hattet, stellte das Siedlungsamt wiederum auf Initiative von Herrn Regierungsrat Dr. Schumacher eine Fläche genau vor dem Saarländerweg zur Verfügung. Es wurden sogar bei der Befestigung des Saarländer Weges der Bauplatz auch mit 500 cbm Sand aufgefüllt.

Wesen des großen Interesses des Siedlungsamtes, wollte man den Regierungsbauinspektor Schellstede mit der Architektur beauftragen.

Da dies aus Zeitgründen nicht klappte, fuhr der Kirchenvorstand kurzfristig nach Bookholzberg und besichtigte die dort gerade gerichtete Kirche. Nachdem der Ganderkeseer Kirchenrat, Logemann die Baukosten geschildert hatte und auch die Bauart und die Raumaufteillung zusagte, gab man dem Baurat Loesch aus Schierbrok den Auftrag die Pläne für den Kirchenbau in Benthullen auszuarbeiten.
nach oben

09.05.1954 - Grundsteinlegung zum Kirchengebäude
Um dem Wunsch von Regierungsrat Dr. Schumacher zu entsprechen und den Kirchturm mitten vor den Saarländer Weg zu stellen, damit er auch aus großer Entfernung sichtbar sei, musste der Bauplatz an der nordöstlichen Seite noch um drei Meter vergrößert werden. Der Siedler und Nachbar Herr Wilhelm Schlüter war nach Rücksprache mit dem Siedlungsamt sofort bereit, einen Streifen von seinem Garten abzugeben.

Die Siedler aus Benthullen und Harbern ließen es sich nicht nehmen die Fundamente selbst auszuheben. So waren sogar bei sehr schlechtem Wetter viele fleißige Hände am Werk, bis dann endlich am Sonntag den 09.05.1954 offiziell der Grundstein gelegt werden konnte.

Hierbei wurde eine Schriftrollel die von Lehrer Hans Fangmann in Kunstschrift geschrieben, und in der Pastor Rogge die Entwicklung der Kirche schildert, mit eingemauert. Den Grundstein klopfte Herr Pastor Rogge mit drei Hammerschlägen fest, nachdem Herr Pastor Warntjen eine Predigt gehalten hatte.
nach oben

19.07.1954 - Richtfest der Benthullener Kirche
Endlich war es soweit, mit dem Choral "Großer Gott wir loben dich..." eröffneten die Schulkinder aus Benthullen und Harbern II unter Leitung von Lehrer Gerd Reinders das Richtfest.

Pastor Warntjen dankte in seiner Rede noch einmal den sehr schnellen Handwerkern und den Planern, aber ganz besonders lobte er die Bevölkerung aus Benthullen und Harbern II, die ihre große Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe gezeigt hätten, indem sie Sonntag für Sonntag und auch nach Feierabend mit der Schaufel im nassen Moor und Schlamm standen und das Fundament aushoben.

Nachdem die Zimmerleute der Firma Brüggemann die Richtkrone über dem ca. 25m hohen Kirchturm aufgehängt hatten und Zimmermann Peters eine schöne Rede gehalten hatte, gingen alle auf Schlüters Diele und in das davor aufgestellte Zelt, um dort das Richtfest ordentlich zu feiern.
nach oben

27.05.1955 - Erstes Glockengeläut erklingt über die Moorweiden
Nachdem die Mitglieder des Kirchenrates die Glocken aufgeladen hatten, machte der Trecker von Johann Lange mit dem Anhänger und den Glocken darauf vor dem Wardenburger Glockenturm halt. Hier wurden die neuen Glocken von den Mutterglocken eingeläutet.

Die Glocken wurden bei Lüken in Benthullen untergestellt und anschließend geschmückt. Von der ganzen Bevölkerung von Benthullen und Harbern II zur Kirche hin begleitet und feierlich während einer Rede von dem Kapellenbauvereinsvorsitzenden Heinrich Schütte und Herrn Pastor Rogge am Turm hochgezogen.

Nachdem die Monteure ihr Werk im Glockenstuhl vollbracht hatten, erklang das erste Mal ein Doppelgeläut über die Moorweiden, Wiesen und Felder.
nach oben

18.12.1955 - Erster Kirchgang in Benthullen
Bei der Einweihung der Benthullener Kirche wurde vor einer riesigen Menschenmenge der Schlüssel der Kirchentür von Herrn Baurat Loesch an den Vorsitzenden des Wardenburger Kirchenrates Herrn Pastor Rogge übergeben. Dieser gab ihn weiter an Bischof Jacobi, der den Schlüssel wiederum an den Ortpfarrer Tolksdorf aushändigte.

Nachdem die Kirche geöffnet war, stellte man fest. dass gar nicht alle Besucher an diesem besonderen Tage einen Platz fanden. Spontan bat Bischof Jacobi die Gäste, die keinen Platz gefunden hatten, sich doch vorne auf die Stufen des Altars hinzusetzen.

Im Anschluss an die Weihefeier durch den Bischof hielt der Ortspfarrer Tolksdorf die Predigt und vollzog dann eine Trauung (Gerhard und Gertrud Geisler) und drei Taufen (Renken, Coldewey und Kötter).

Von nun an wird Herr Pastor Tolksdorf regelmäßig Gottesdienste in dieser Kirche abhalten.
nach oben

05.02.1956 - Einweihung der Orgel
Im Januar 1956 wurde von der Firma Alfred Führer aus Wilhelmshaven eine mechanische Schleifladenorgel gegenüber vom Altar oben auf der Empore eingebaut. Sie wurde als fertige Orgel heran transportiert und muss mit ihren 5 Registern und den über 300 Pfeifen aus Zinn und Zink nur noch eingebaut werden.

Bei dem Einweihungsgottesdienst für die Orgel wurde sie von dem ab jetzt für Benthullen zuständigen Organisten Otfried Wedler gespielt.
nach oben

18.12.2005 - 50 Jahre Kirche zu Benthullen
Die Kirche zu Benthullen bekommt ihren Namen. Festgottesdienst am 4. Advent 2005


In strahlendem Sonnenschein präsentiert sich die Benthullener Kirche.
So lautet nun ihr Name nach einer Befragung der Gemeinde, die auf große Resonanz traf.



Viele hatten dazu beigetragen, dass das Jubiläum zu einem großen Fest wurde.



Pastorin Monika Millek ist glücklich über die große Beteiligung der Gemeinde bei den Vorbereitungen und am Festtag. Der Gottesdienstbesuch sprengte den Rahmen des kleinen Kirchleins.



Pastor i.R. Hans Bartz singt mit den Gästen und für die Gäste.



Die Stände sind liebevoll gestaltet, das Angebot umfangreich.





Uwe Schwarting, Jugenddiakon in der Gemeinde, hat mit seiner Jugendgruppe etwas Neues entdeckt: Gläser gestalten.





Die Jugendgruppe bietet für die Kleinen Kreatives an.



Gegen den Hunger gibt es Hilfe.





Eindrücke rund um die Benthullener Kirche:










nach oben


zurück